InCheck - Die fundierte Erstanalyse für Flüchtlinge

News

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Aktueller Bericht des IAB 1/2017: Zuzüge nach Deutschland

Deutschland ist in den vergangenen Jahren im europäischen und auch globalen Vergleich zu einem der bedeutendsten Zielländer für Migration geworden. Im Jahr 2015 lag die Zahl der Zuzüge bei etwa 2 Millionen Personen.

Diese Zahl setzt sich fast ausschließlich aus den Zuzügen von Staatsbürgern aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sowie aus dem Zuzug von geflüchteten Menschen aus Drittstaaten zusammen.

Unter Berücksichtigung der Abwanderungen von ausländischen Personen ergibt sich eine Nettozuwanderung von rund 1,1 Millionen Personen im Jahr 2015. In den Jahren 2007 bis 2010 lagen die jährlichen Zuzüge nach Deutschland bei durchschnittlich 610.000 Personen.

Mit dem Ende der Übergangsfristen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit und nach dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise stieg die durchschnittliche Zahl der Zuzüge im Zeitraum von 2011 bis 2013 auf jährlich 970.000 Personen. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf die höhere Zuwanderung aus der EU zurückzuführen.

Seit 2014 stieg auch die humanitäre Migration aus den Krisenregionen im Nahen Osten, Afghanistan und am Horn von Afrika deutlich an. Damit ist ein Anstieg der Zuwanderung aus Drittstaaten verbunden.

Auslöser dafür sind die Zunahme gewaltsamer Konflikte und politischer Verfolgung in den Herkunftsländern sowie die Verschlechterung der Lebensbedingungen in den Nachbarstaaten der Krisenländer, in denen sich immer noch die meisten Geflüchteten aufhalten.

Im Jahr 2015 überstieg die Zuwanderung aus Drittstaaten die EU-Zuwanderung. Dies ist jedoch ein besonderes Merkmal der Zuwanderung in diesem Jahr, bereits 2016 ist durch den starken Rückgang der humanitären Migration wieder mit einem höheren Anteil der Zuwanderung aus der EU zu rechnen.

Aktueller Bericht des IAB 1/2017: Zuzüge nach Deutschland

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.