"Nicht Menschen, sondern die passenden Menschen, sind Ihr wichtigstes Kapital" - Jim Collins: Der Weg zu den Besten (Good to Great)

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Integration von Geflüchteten kommt voran

Die Integration von Flüchtlingen in Deutschland kommt stetig voran. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, die am 25.01.2019 in Berlin vorgestellt wurde.

Ein Drittel der Geflüchteten im Erwerbsalter hat inzwischen eine Arbeit. Auch die Sprachkenntnisse verbessern sich. Frauen stehen aber deutlich schlechter da als Männer. Sorgen macht den Forschern auch die psychische Gesundheit der Geflüchteten.

Der Anteil der erwerbstätigen Flüchtlinge ist von 21 Prozent im Jahr 2017 auf 35 Prozent im vorigen Jahr gestiegen. Das liege über den Erwartungen, sagte der IAB-Forscher Herbert Brücker und forderte, die Geflüchteten weiter gezielt zu unterstützen, insbesondere die Frauen.

Während zum Zeitpunkt der Befragung 27 Prozent der Männer am Erwerbsleben teilnahmen, waren es nur sechs Prozent der geflüchteten Frauen. In die Zählung gingen alle Arten von Jobs ein, auch Teilzeit oder geringfügige Beschäftigungen. Zwei Drittel der Geflüchteten gehen keiner Erwerbstätigkeit nach.

Die Studie zeigt auch, dass Hochqualifizierte nach der Flucht nur selten wieder entsprechend ihrer Ausbildung beschäftigt werden (19 Prozent), während zumindest jeder Zweite mit einer Berufsausbildung in Deutschland eine entsprechende Beschäftigung findet. Dass der in den Hauptzuwanderungsjahren 2015 und 2016 vielfach beschworene syrische Arzt nun auch Arzt in Deutschland ist, ist den Studienergebnissen zufolge also eher unwahrscheinlich.

Immer bessere Deutschkenntnisse
Rund zehn Prozent der erwachsenen Geflüchteten gingen 2017 zur Schule, studierten oder machten eine Ausbildung. Ein Jahr zuvor waren es noch sechs Prozent.

Die Deutschkenntnisse verbessern sich stetig: Fast doppelt so viele Flüchtlinge wie bei der ersten Befragung gaben 2017 an, sie verfügten bereits über gute Sprachkenntnisse (33 Prozent). Ein weiteres Drittel besaß 2017 nach eigener Einschätzung mittlere Deutschkenntnisse. Jeder Zweite hatte einen Integrationskurs besucht. 2016 war es noch nur jeder Dritte. Bei ihrer Ankunft konnten 90 Prozent der Flüchtlinge kein Wort Deutsch.

Quelle: Newsletter MiGAZIN vom 28.01.2019

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.