InCheck - Die fundierte Erstanalyse für Flüchtlinge

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Gute Bedingungen für Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

Deutschland ist gut vorbereitet auf die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt. Das geht aus einer aktuellen OECD-Studie hervor. Die Experten mahnen allerdings weitere Verbesserungen an.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht Deutschland gut vorbereitet auf die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt. Die Rahmenbedingungen seien mit starker Unterstützung durch die Zivilgesellschaft verbessert worden, heißt es in einer in Berlin veröffentlichten Studie der OECD. Zudem sei die Arbeitsmarktlage derzeit günstig. Die Experten mahnen aber auch weitere Verbesserungen an.

Der Studie zufolge waren rund neun Prozent der in Deutschland registrierten Arbeitslosen im Februar anerkannte Flüchtlinge oder Asylbewerber. Die Autoren erwarten, dass wegen der langen Dauer der Asylverfahren die in den Jahren 2015 und 2016 eingereisten Schutzsuchenden erst jetzt langsam in den Arbeitsmarkt eintreten.

Als wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Jobvermittlung sieht die Studie die Vermittlung von Sprachkenntnissen.

Zudem fordern die Autoren, die unterschiedlichen Startvoraussetzungen genauer im Blick zu haben. Vor allem für viele Frauen und Geringqualifizierte unter den Flüchtlingen werde eine rasche Arbeitsmarktintegration häufig nicht möglich sein, heißt es in der Studie.

Angebote zur beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie zu fachspezifischem Deutschunterricht sollten weiter ausgebaut werden. Die Studie plädiert außerdem dafür, das von der Bundesregierung aufgelegte Ein-Euro-Job-Programm für Flüchtlinge stärker mit Qualifizierungsmaßnahmen zu verzahnen.

Quelle: MiGAZIN - Newsletter vom 15.03.2017

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.