"Nicht Menschen, sondern die passenden Menschen, sind Ihr wichtigstes Kapital" - Jim Collins: Der Weg zu den Besten (Good to Great)

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Jeder vierte Flüchtling hat einen Job

Jeder vierte Flüchtling, der seit 2015 nach Deutschland gekommen ist, hat eine Arbeit gefunden. Das geht aus Zahlen des des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. In fünf Jahren könnte schon jeder Zweite einen Job haben.

Von den Flüchtlingen, die seit 2015 aus Kriegs- und Krisenländern nach Deutschland gekommen sind, hat mittlerweile jeder Vierte eine Arbeit gefunden. Etwa jeder Fünfte hat demnach eine sozialversicherungspflichtige Anstellung, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtete.

"Wenn sich der Beschäftigungszuwachs so fortsetzt, hat nach fünf Jahren die Hälfte der Zuwanderer eine Arbeit", sagte der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration, Herbert Brücker, der Zeitung. Nach Schätzungen des Forschers werden bis Ende des Jahres monatlich 8.500 bis 10.000 weitere Flüchtlinge eine Arbeit finden.

Am häufigsten finden Pakistaner demnach einen Job in Deutschland. Im Februar 2018 hätten etwa 40 Prozent der pakistanischen Zuwanderer eine Arbeit gehabt, hieß es. Ebenfalls hoch seien die Quoten bei Migranten aus Nigeria und dem Iran.

Die meisten Asylanträge stellen Flüchtlinge aus Syrien. Von ihnen schaffte es bisher jeder Fünfte auf den Arbeitsmarkt.

Jobs ohne Deutscherfordernisse
Meist kämen die Zuwanderer in Jobs unter, in denen sie auch ohne gute Deutschkenntnisse klarkommen. Fast ein Drittel findet den Zahlen zufolge eine Anstellung in der Zeitarbeit. Jeweils elf Prozent arbeiteten im Gastgewerbe und in Dienstleistungsunternehmen, oftmals in der Reinigung, Logistik oder Security.

Jeder Zweite hat laut IAB eine Anstellung als Fachkraft. Nur die wenigsten Flüchtlinge arbeiten in der Industrie. "Das liegt an den Qualifikationen, die sie mitbringen: Viele Flüchtlinge haben schon vorher in Dienstleistungsfirmen gearbeitet", erklärte Brücker.

Doch nicht jeder Ausländer mit Job könne auch davon leben, hieß es weiter. 15 Prozent aller Flüchtlinge, die Hartz IV beziehen, hätten eine Arbeit, müssten aber aufstocken. So steige nicht nur die Zahl der Erwerbstätigen, sondern auch die der Hilfebedürftigen. Insgesamt machten Geflüchtete 14 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger aus.

Quelle: Newsletter MiGAZIN vom 01.06.2018

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.