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Durch Flüchtlinge Chance für ländliche Räume

Schnelle Asylverfahren, dezentrale Unterbringung, enger Austausch der Mitarbeiter, Vernetzung mit Ehrenamtlern: Um die Integration von Flüchtlingen in ländlichen Räumen ging es am Freitag (02.12.2016) bei der Integrations-Konferenz des Deutschen Landkreistages in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern. L&D Support war mit dabei.

Auf Einladung des Deutschen Landkreistages kamen diejenigen zusammen, die in den Kommunen Verantwortung für die praktische Umsetzung dessen haben, was in Berlin in Gesetzesform gegossen wird. Sie müssen Sprachkurse organisieren, für Wohnungen sorgen, Schulplätze vorhalten und versuchen, Flüchtlinge in Jobs zu vermitteln. Damit haben sie eine Schlüsselrolle.

Zur Integration gebe es keine Alternative, sagte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager. Die Integration dürfe nicht scheitern. Sager forderte Anstrengungen der Kommunen, gleichzeitig auch von den Flüchtlingen ein vorbehaltloses Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetzes. Anders könne Integration nicht gelingen, sagte der Präsident des kommunalen Spitzenverbands.

Um die Anstrengungen der Landkreise zu würdigen, sprach auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor den Kommunalpolitikern. Nach seiner Einschätzung birgt der Zuzug der Flüchtlinge Chancen für bevölkerungsschwache Regionen. Mit der Integration müsse etwa über Mobilität, Versorgung des Einzelhandels oder Polizeipräsenz neu nachgedacht werden, sagte der Innenminister. Die unbestritten schwierige Integrationsfrage sei auch eine Chance, die vorhandenen Strukturen zu überprüfen und zu sehen, "ob Dinge besser gemacht werden können".

"Integration im ländlichen Raum wird die Regel und nicht nur die Ausnahme sein", sagte de Maizière. Die oftmals höhere Verbundenheit Alteingesessener könne dabei Integration erschweren oder erleichtern. Es liege an diesen Alteingesessenen selbst, ob es gelinge, mahnte de Maizière.

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, rief dazu auf zu hinterfragen, welche Bedürfnisse und Motive dahinter steckten, wenn Menschen einen ganz anderen Kurs in der Flüchtlingspolitik fordern. Beim Vorwurf, die Politik kümmere sich nicht um die Einheimischen, könne es sich oft nur um "Phantomschmerzen" handeln, sagte Huber. Das gelte im Osten mit einer niedrigen Migrationsquote ebenso wie im gutbehüteten Dorf in Baden-Württemberg. Er appellierte, den Menschen das "Selbstmitleid" zu nehmen.

Huber forderte gleichzeitig, den Einsatz der Tausenden Ehrenamtlichen stärker zu würdigen, der die Kritik der Asylgegner vielfach übertreffe. Zugleich zeigte er Sympathien für die sogenannte Wohnsitzauflage, die Flüchtlingen einen Wohnort vorschreibt. Er sei der Meinung, dass "sinnvolle Wohnsitzauflagen akzeptiert werden müssen, in denen berücksichtigt wird, wo Menschen Hilfe zuteilwerden kann", sagte der Altbischof.

Er widersprach Kritik auch aus der eigenen Kirche, dies verstoße gegen das Menschenrecht auf Niederlassungsfreiheit: "Auch dem Gast, dem ich Hospitalität gewähre, sage ich, in welchem Zimmer in meiner Wohnung er übernachten kann", sagte Huber. Bei den Landräten, die sich in erster Linie für diese im Asylpaket verankerte Regelung eingesetzt hatten, sorgte dies für großen Applaus.

Quelle: MiGAZIN-Newsletter vom 05.12.2016

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.