InCheck - Die fundierte Erstanalyse für Flüchtlinge

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BAMF: Geflüchtete Frauen in Deutschland - Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt

Das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat eine Kurzanalyse zur Situation geflüchteter Frauen in Deutschland veröffentlicht.

Geflüchtete Frauen sind - wie auch geflüchtete Männer - sehr motiviert, an der deutschen Gesellschaft zu partizipieren. Sie bringen jedoch schlechtere Bildungsqualifikationen mit und weisen häufiger eine gänzlich fehlende Schul- oder Berufsbildung auf. Weiterhin haben sie im Durchschnitt deutlich weniger Erfahrung mit bezahlten Tätigkeiten in den Herkunftsländern.

„Die bundesweiten Integrationskurse werden von den geflüchteten Frauen seltener und in größerem zeitlichem Abstand zur Einreise besucht. Generell schätzen Frauen ihre deutschen Sprachkenntnisse schlechter ein, als es bei Männern der Fall ist. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie seltener Gelegenheiten haben, die deutsche Sprache anzuwenden.

„Sowohl bei der Schul- und Berufsbildung als auch beim Besuch von Integrationskursen lässt sich jedoch beobachten, dass für geflüchtete Frauen vor allem der Zugang zu den entsprechenden Institutionen eine Barriere darstellt. Ist hingegen der Einstieg erfolgt, sind die messbaren Erfolge beim Absolvieren von Bildungsgängen denen der Männer vergleichbar.„

Die Erwerbsbeteiligung geflüchteter Frauen in Deutschland ist im Vergleich zu geflüchteten Männern und auch zu anderen Bevölkerungsgruppen deutlich geringer. Gleichzeitig ist das Ausmaß der Teilzeit- und geringfügigen Beschäftigung höher, was jedoch kein Spezifikum dieser Gruppe ist. Die Erwerbstätigkeit ist deutlich auf bestimmte Branchen konzentriert, u.a. das Reinigungs- sowie das Tourismus-, Hotel- und Gaststättengewerbe.„

Vermutlich liegt die Ursache für die insgesamt nachteilige Arbeitsmarktposition weiblicher Flüchtlinge in einer Kumulation mehrerer Faktoren (schlechtere Qualifikationen, weniger Erwerbserfahrung, geringere/spätere Beteiligung am Spracherwerb, familiäre Verpflichtungen). Der Wunsch nach Erwerbstätigkeit ist jedoch bei einer deutlichen Mehrheit der Frauen vorhanden.

Die vollständige Kurzanalyse können Sie hier downloaden.

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.