ABC-Methode zur globalen Fallbestandssteuerung

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BA: Die Arbeitsmarktsituation von langzeitarbeitslosen Menschen 2015

Die Zahl der Erwerbstätigen hat weiter zugenommen und erreichte 2015 den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung, heißt es in der Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Wie auch zuvor wurde die Erwerbstätigkeit vom kräftigen Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit ist 2015 gesunken. Noch niedriger lag sie zuletzt 1991.

Von der guten Beschäftigungsentwicklung haben Arbeitslose dennoch nur zum Teil profitiert. Ihre Profile passten oftmals nur unzureichend zu der sehr hohen Arbeitskräftenachfrage der Betriebe. Der Zuwachs der Beschäftigung speiste sich stattdessen vor allem aus einem Anstieg des Erwerbspersonenpotenzials aufgrund von Zuwanderung und höherer Erwerbsneigung.

Die gute Arbeitsmarktentwicklung hat 2015 auch die Menschen erreicht, die zur Deckung ihres Lebensbedarfs auf die Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen waren. Ihre Zahl ist im Vorjahresvergleich gesunken und auch die Arbeitslosigkeit hat sich weiter verringert.

Das Wichtigste in Kürze

  • 2015 waren im Jahresdurchschnitt 2,79 Millionen Menschen bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter arbeitslos gemeldet. 1,04 Millionen oder 37 Prozent von ihnen waren ein Jahr und länger auf der Suche nach einer Beschäftigung, drei Prozent weniger als 2014.
  • Ein vergleichsweise hohes Risiko langzeitarbeitslos zu sein, haben ältere Menschen und Geringqualifizierte.
  • 197.000 langzeitarbeitslosen Menschen gelang es 2015 eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt inkl. selbständiger Tätigkeitenaufzunehmen.
  • Im Vergleich zu allen Arbeitslosen werden langzeitarbeitslose Menschen deutlich häufiger in Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung und in Beschäftigung schaffenden Maßnahmen gefördert.
  • Langzeitleistungsbezieher in der Grundsicherung für Arbeitsuchende dürfen nicht mit Langzeitarbeitslosen gleichgesetzt werden. Von den 3,04 Millionen Langzeitleistungsbeziehern waren 1,30 Millionen oder 43 Prozent arbeitslos und davon 767.000 oder 59 Prozent langzeitarbeitslos.

Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung der BA: Die Arbeitsmarktsituation von langzeitarbeitslosen Menschen 2015

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.