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OECD-Studie: Integration von Flüchtlingen in Arbeitsmarkt dauert 20 Jahre

Einer OECD-Studie zufolge dauert es durchschnittlich 20 Jahre, bis Flüchtlinge genauso in den Arbeitsmarkt integriert sind wie Inländer. Beim Spracherwerb bekommt Deutschland schlechte Noten, gut schneidet Deutschland beim Arbeitsmarktzugang ab.

Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt dauert nach Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 20 Jahre. Erst dann seien ähnlich viele Flüchtlinge in Arbeit wie Inländer, nämlich über 60 Prozent der Bevölkerungsgruppe, sagte die Referentin der OECD-Abteilung für Internationale Migration, Anne-Sophie Schmidt, am Montag (07.11.2106) in Frankfurt am Main. Die wirtschaftliche Integration von Flüchtlingen sei schwieriger als die von anderen Zuwanderern, ergänzte sie auf einer Fachtagung des hessischen Sozialministeriums und des Europäischen Sozialfonds.

Beim Spracherwerb stünden Flüchtlinge in Deutschland schlechter da als in den anderen EU-Ländern, sagte Schmidt. Hierzulande könnten nur 40 Prozent der Flüchtlinge nach zehn Jahren die Landessprache bei vertrauten Dingen selbstständig anwenden (B1-Niveau). Von den Sprachkenntnissen hänge jedoch der Zugang zu Arbeit ab. Allerdings hätten auch hoch qualifizierte Flüchtlinge große Schwierigkeiten, ihre Kenntnisse in den Arbeitsmarkt einzubringen.

„Das A und O für die Integration in den Arbeitsmarkt ist die frühzeitige Förderung", betonte die OECD-Referentin. Eine Förderung von Flüchtlingen mit hoher Bleibeperspektive müsse schon während des Asylverfahrens beginnen.

Der schon nach drei Monaten mögliche Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland sei international beispielhaft. Wenn Behörden Flüchtlinge auf Wohnorte verteilten, müssten sie nicht nur auf den Wohnraum, sondern auch auf den Arbeitsmarkt achten. Erfahrungen in Schweden hätten gezeigt, dass die Vernachlässigung der Arbeitsmöglichkeiten sich nachteilig auf die Integration auswirke.

Schmidt wies auf einige Vorbilder hin. In Norwegen gebe es ein beispielhaftes Kompetenzerfassungssystem, das Flüchtlinge schon während des Asylverfahrens durchlaufen.

Schweden praktiziere ein frühzeitiges „Gesundheits-Screening" von Flüchtlingen auf physische und psychische Erkrankungen.

Quelle: MiGAZIN Newsletter vom 08.11.2016

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.