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Flüchtlinge kommen wegen Menschenrechten nach Deutschland und nicht wegen Geld

Die meisten Flüchtlinge kommen nach Deutschland, weil sie sich eine Verbesserung ihrer menschenrechtlichen Lage erhoffen. Das geht aus einer Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge hervor.

Flüchtlinge erwarten sich einer Studie zufolge von einem Aufenthalt in Deutschland vor allem eine Verbesserung ihrer menschenrechtlichen Lage. Nach den Ergebnissen einer am Freitag, 14.10.2016, veröffentlichten Umfrage des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, gaben 64 Prozent als Grund für ihre Flucht nach Deutschland die Achtung der Menschenrechte an. 38 Prozent erhoffen sich freie Religionsausübung und 31 Prozent politische Stabilität. Die wirtschaftliche Stärke der Bundesrepublik gaben nur zwölf Prozent als Grund für einen Asylantrag in Deutschland an. Bei den Fluchtgründen waren dabei Mehrfachnennungen möglich.

Die Umfrage der „Flüchtlingsstudie 2014" umfasst anerkannte Flüchtlinge, die zwischen 2008 und 2012 nach Deutschland kamen - also einige Zeit vor dem großen Andrang im vergangenen Jahr. Die Zahl der Asylanträge bewegte sich in diesen Jahren zwischen 28.000 und 78.000. Etwa ein Viertel der Bewerber wurde damals als Flüchtling anerkannt.

Allein 2015 kamen demgegenüber 890.000 Flüchtlinge nach Deutschland. Die Schutzquote liegt auch wegen des hohen Anteils von Bürgerkriegsflüchtlingen in Deutschland derzeit bei rund 60 Prozent.

Auch wenn die Studie daher keine Rückschlüsse auf die derzeitige Situation von Flüchtlingen zulässt, sind nach Einschätzung des Bundesamts Ableitungen für heutige Integrationsbemühungen möglich. So zeigt sich beispielsweise, dass neben Arbeit oder Ausbildung Sport und Religionsgemeinschaften wichtige Anknüpfungspunkte für Flüchtlinge in Deutschland sind.

Zudem fanden die Forscher heraus, dass Flüchtlinge vor allem in gering- oder mittelqualifizierten Berufen tätig sind, aber durchaus höhere Qualifikationen anstreben.

Die Mehrheit der Flüchtlinge, die zwischen 2008 und 2012 nach Deutschland kamen, waren Christen (37 Prozent). 28 Prozent gehörten zur religiösen Minderheit der Jesiden, 17 Prozent waren Muslime.

Die Zusammensetzung hat sich aber wahrscheinlich durch die inzwischen mehrheitlich muslimischen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien geändert. Syrien lag damals nur auf Platz sechs der Hauptherkunftsländer anerkannter Flüchtlinge. Inzwischen liegt es auf Platz eins.

Quelle: MiGAZIN vom 17.10.2016

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.