"Nicht Menschen, sondern die passenden Menschen, sind Ihr wichtigstes Kapital" - Jim Collins: Der Weg zu den Besten (Good to Great)

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Viele geflüchtete Frauen ohne Job

Mit bundesweit 90 Kontaktstellen wollen das Bundesfamilienministerium und die Bundesagentur für Arbeit geflüchtete Frauen bei der Jobsuche unterstützen. In dieser Gruppe sei die Erwerbsbeteiligung gering.

Die Bundesagentur für Arbeit will mehr Jobs für geflüchtete Frauen: "Wir müssen die Frauen erreichen, sonst verlieren wir im Integrationsprozess die Familien", sagte Vorstandsmitglied Valerie Holsboer im Interview der "Nürnberger Nachrichten". "Das Thema liegt mir am Herzen, weil in den Geflüchteten-Haushalten oft viele Kinder aufwachsen. Wenn die nicht mitbekommen, dass gearbeitet wird, und ihre Mutter nicht als selbstbewusst und finanziell unabhängig erleben, dann wird was schiefgehen."

Einen Grund für die geringe Erwerbsbeteiligung von weiblichen Flüchtlingen sieht Holsboer in der Kultur, bei der Erwerbstätigkeit von Frauen nicht üblich ist. Zum anderen gebe es aber auch Regionen in Deutschland, in denen geflüchtete Frauen mit Ressentiments rechnen müssten, wenn sie sich in der Gesellschaft bewegen. "Da bleiben sie erst recht zuhause", sagte Holsboer. "Wir müssen deshalb über Anreize gehen, die Frauen aufsuchen und ihnen die Möglichkeiten, die es gibt, aufzeigen - zum Beispiel die Teilzeitausbildung."

Zur Unterstützung von zugewanderten Müttern bei der Jobsuche unterzeichneten laut Bundesfamilienministerium Ministerin Franziska Giffey (SPD) und der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, vergangene Woche eine Kooperationsvereinbarung. Dabei sollen bis Ende Juni 2022 deutschlandweit 90 Kontaktstellen die Frauen bei der Jobsuche begleiten und auch zu Ausbildungsgängen, Sprachförderangeboten, Kinderbetreuung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf beraten.

Nach Ministeriumsangaben haben 31 Prozent der Mütter in Deutschland einen Migrationshintergrund - von ihnen ist fast jede zweite nicht erwerbstätig. Viele würden demnach aber sofort in den Beruf einsteigen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.

Quelle: Newsletter MiGAZIN vom 11.03.2019

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.