InCheck - Die fundierte Erstanalyse für Flüchtlinge

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Nürnberger Gespräch 01/2016: "Deutschland und die Flüchtlinge - wie können wir's schaffen?"

Unter dem Titel "Deutschland und die Flüchtlinge - wie können wir's schaffen?" diskutierten Experten aus Wissenschaft und Praxis am Montagabend (09.05.2016) im historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg aktuelle und drängende Fragen der Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Gesellschaft und L&D Support war als aufmerksamer Zuhörer dabei.

Das Podium war hochkarätig besetzt mit Detlef Scheele, Vorstand Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit (BA), Prof. Joachim Möller, Dirketor des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dirk Vopelius, Präsident der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken sowie Prof. Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs "Internationale Vergleiche und Europäische Integration" am IAB.

Die Besetzung des Podiums garantierte, dass die zentrale Frage - die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge - tatsächlich aus den verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wurde. Wenn es gelinge, diese Menschen, die vor Krieg und politischer Verfolgung zu uns geflohen sind, in Arbeit zu bringen, könne Deutschland davon erheblich profitieren, denn die Sozialsysteme seien unter dem Blickwinkel des demografischen Wandels mehr denn je auf Beitragszahler angewiesen, war die einhellige Meinung der Experten.

Bei den Fragen "Brauchen wir neue arbeitsmarktpolitische Instrumente?", "Sind Ein-Euro-Jobs ein probates Mittel zum Einstieg in Beschäftigung?", "Soll der Mindestlohn für Flüchtlinge ausgesetzt werden?" oder "Was kann die Wirtschaft selbst tun?" gingen die Auffassungen durchaus auseinander.

Deltlef Scheele erwartet, dass Ende des Jahres ca. 350.000 anerkannte Flüchtlinge im SGB II angekommen sein werden. "Alle diese Menschen können etwas, aber nichts davon ist dokumentiert, weil fast alle ohne Zeugnisse nach Deutschland kommen", beschrieb Detlef Scheele das Dilemma, in dem die Jobcenter bei ihrer Vermittlungsarbeit stecken. Er kündigte für Anfang 2017 ein BA-Verfahren zur Kompetenzfeststellung an.

Die Nürnberger Gespräche werden von der Bundesagentur für Arbeit unter der Federführung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Stadt Nürnberg ausgerichtet.

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Von individuellen und institutionellen Hürden. Der lange Weg zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt derzeit zwar besser als anfangs erwartet, bleibt aber schwierig.

Aufgrund der Fluchtsituation haben die Menschen individuelle Hürden im Gepäck, zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über den deutschen Arbeitsmarkt.

In Deutschland angekommen, finden sie dann zusätzliche, institutionelle Hürden vor, die Politik und Verwaltung aufbauen. Die Sachlage in letzterem Bereich lässt sich in drei Thesen zusammenfassen:

  • Die Zuständigkeiten sind über zu viele Akteure verteilt,
  • die Gesetzeslage ist zu komplex und
  • die Anforderungen an die Geflüchteten sind zu restriktiv.

Hier muss die Politik nachbessern.

Das Papier basiert auf zwei Workshops und zahlreichen Einzelinterviews mit Geflüchteten sowie mit Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Hier geht's zum Discussion Paper des Berlin-Instituts.